Hammerschmidt, Andreas (1611-1675)

Hammerschmidt wurde 1611 (oder 1612) in Brüx (Böhmen) geboren. Seit 1633 war er Organist der Gräflich Bünauschen Kapelle im Schloß Weesenstein, seit 1634 an St. Petri in Freiberg (Sachsen) und seit 1639 an St. Johannis in Zittau (Sachsen). Er starb dort 1675. Sein offenbar jähzorniger Charakter gab Anlaß zu anekdotenhaften Berichten, u.a. über eine handgreifliche Auseinandersetzung im Leipziger Ratskeller mit Johann Rosenmüller, der ihn einen "Klauseldieb" genannt haben soll.

Andreas Hammerschmidt begann sein kompositorisches Schaffen mit Instrumentalmusik, wandte sich dann aber ausschließlich der - in der Hauptsache geistlichen - Vokalmusik zu. Seine Werke sind bedeutende Belege für die Vielfalt des konzertierenden Stils mit und ohne Instrumente wie für die lebendige Tradition des A-cappella-Stils. Textlich schöpft Hammerschmidt vor allem aus der Bibel und dem Kirchenlied, doch bezieht er gerade in seinen Evangelienvertonungen ("Muscalische Gespräche" von 1655/56) auch neu gedichtete erbauliche Texte ein. Viele seiner Werke erfreuten sich zu Lebzeiten einer weiten Verbreitung und werden bis heute gerne und oft gesungen.

Literatur:
J. Meyer: Der anmaßliche Hamburgische Criticus sine crisi, Lemgo 1728
J. Beer: Musicalische Discurse, Nürnberg 1719
Artikel "Hammerschmidt", in: Brockhaus Riemann, Musiklexikon, hrsg. von Carl Dahlhaus und H.H. Eggebrecht, Mainz 1989, Bd. 2

 


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